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Pressemitteilung

Konstanz – Stadt mit Geschichte(n)

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Wer als Gast oder auch als Konstanzer Bürger durch die Altstadt läuft, den beschleicht unwillkürlich immer mal wieder der Gedanke, wie es an dieser Stelle wohl vor ein paar hundert Jahren ausgesehen haben mag, wer damals auf diesen Straßen lief und wie es sich wohl in der Stadt gelebt hat. Die Stadt inspiriert; von Honoré de Balzac, der die Geschichte der „Schönen Imperia“ schrieb, bis zum Autorenpaar „Iny Loretz“, die ihren Roman „Die Wanderhure“ in Konstanz spielen lassen, immer wieder wird zusammengedichtet, was sich hier schon zugetragen hat oder haben könnte.

Marc Schloßarek, studierter Jurist und nun als Lehrbeauftragter, Trainer und Vortragsredner tätig, hat sich diese Fragen ebenfalls gestellt. Ihn hat das Studium Anfang der Neunziger nach Konstanz gebracht, und wie so viele „Nei’gschmeckte“ ist er, von Land und Leuten begeistert, hier geblieben. Auch ihn faszinieren Brauchtum und Geschichte dieser Stadt. Er hat seinem Interesse nachgegeben und sich in seiner Freizeit auf Spurensuche begeben. Ihn interessierten allerdings weniger die Zahlen, Daten und Fakten, als vielmehr die Anekdoten, Sagen und Geschichten, die in dieser Stadt seit jeher kursieren.

„Mir fiel es immer schon leichter, mir Geschichten zu merken, als historische Daten.“ sagt der Mittvierziger. „Deshalb war ich gespannt, ob es anderen nicht genauso geht“. So sei er bereits 2003 auf die Idee gekommen, selber eine Stadtführung auszuarbeiten, eine, die vor Geschichten strotzt und nicht vor Daten. Bis zur ersten Umsetzung dauerte es dann aber doch noch eine Weile: „Ich hatte zunächst gehofft, befreundete Historiker würden sich an der Recherchearbeit beteiligen. Aber als sich bis Ende 2009 immer noch nichts getan hatte, ich aber immer mal wieder gefragt wurde, ob ich nicht mal eine Führung machen könnte, wurde mir klar, dass ich da wohl selber ran muss.“ Gesagt getan, das Stadtarchiv besucht, einen halben Regalmeter Literatur zur Stadtgeschichte angeschafft, gelesen und notiert und los ging’s.

Schloßareks Hobby ist das Improvisationstheater. Vielleicht ist es damit zu erklären, dass die Führungen bei ihm von der ersten bis zur letzten Minute spannend, lustig und unterhaltsam sind. Ob er sich nicht manchmal fragt, ob diese Art von „Infotainment“ denn dem Begriff „Stadtführung“ gerecht wird, fragen wir den Geschichtenerzähler. „Es ist nicht so, dass ich die Geschichte bewusst verfälsche. Ich sage meinen Gästen von vornherein, dass es mir vor allem auf gute Unterhaltung ankommt. Wer mich bucht, weiß das also vorher. Ich zeige auch mal Parallelen auf zwischen der Hochzeitsszene auf der Seite des Hohen Hauses und der von Albert in Monaco. Erstaunlicherweise fügt sich bei vielen dann doch ein gut merkbares Bild vom Leben in Konstanz vom Mittelalter bis zur Neuzeit zusammen. Es ist halt mehr ein Bild, dass einer Collage aus Illustrierten entspricht, als einem Lexikonartikel, aber für die Besucher ist das okay so.“

Gebucht wird Schloßarek vor allem von bereits bestehenden Gruppen, z.B. Firmen, die in Konstanz einen Betriebsausflug machen, Schulklassen auf Klassenfahrt oder Jungesellenabschieden, die es etwas stilvoller mögen. Wird man nicht müde, die gleichen Geschichten immer wieder zu erzählen? „Für mich ist es mehr eine Liebhaberei. Ich nehme Terminanfragen an, wenn ich keine anderen Pläne habe. So bleibt es auch für mich eine Freude, ich bin mit Engagement dabei, und ich glaube, das spüren auch meine Gäste.“ Den Feedbacks nach zu urteilen geht die Rechnung auf: Restaurant- und Ausgehtipps, Verschnaufpausen in Cafés oder Weinstuben, Hilfe bei der sonstigen Programmplanung von Kanuausflug bis Theater, das gibt es eben nicht von der Stange. Die Gäste honorieren auch diesen zusätzlichen Service und folgen Marc Schloßarek kichernd und quatschend durch die Stadt.